Hochzeits-Probeessen: Darauf müsst Ihr achten!

Vom ersten Kontakt bis zum letzten Löffel

Schlechtes Essen kann die ganze Hochzeit versauen, trust me! Ebenso falsch temperierte Getränke und fußlahmes oder unwirsches Personal (am schlimmsten beides!). Daher kann ich Euch nur empfehlen, zu testen was das Zeug hält, damit Ihr bei Eurer Hochzeit keine böse Überraschung erlebt. Worauf Ihr dabei achten solltet und welche Regeln es einzuhalten gilt, erkläre ich Euch Schritt für Schritt in meinem neuen Beitrag über  - mjammi! - Euer Hochzeits-Probeessen!

von Kira Nothelfer

Kleidershopping macht Spaß! Deko aussuchen macht Spaß! Den ganzen Tag lang wundervolle Ideen und Inspirationen zu sammeln macht unglaublich viel Spaß! (Am meisten Spaß macht MIR natürlich die Vorbereitung Eurer Trauung :) 

 

Aber ein unbestrittener Lieblingsteil bei der Hochzeitsplanung sind die Verkostungen der verschiedenen Süßwarenangebote und natürlich das Probeessen. Ehrlich, was gibt es denn bitte Besseres, als haufenweise köstlichste Speisen und Desserts zu probieren und dann die Favoriten auszuwählen? 

Zumindest sollten Eure Erfahrungen im Idealfall so laufen. Dass es auch durchaus zu einem bösen Erwachen kommen kann, zeigen diverse Leidensberichte in den verschiedenen Hochzeitsforen nur zu gut! Umso wichtiger, dass Ihr perfekt gerüstet Eure Verkostung vorbereitet und mit allen wichtigen Infos gewappnet seid. 

 

Für die meisten Paare ist ein Probeessen eine ganz neue Erfahrung, weil sie wahrscheinlich noch nie zuvor bei einem gewesen sind. Deshalb kommt hier ein kleiner Leitfaden, damit Ihr wisst, was Ihr erwarten könnt, welche Fragen Ihr unbedingt stellen müsst und wie so ein Termin bestenfalls ablaufen sollte. Guten Appetit!

Profi-Tipp:

Restaurant Vs. Catering:  Ein wichtiger Unterschied

Cateringunternehmen fallen in Deutschland nicht unter die Vorschriften des Gaststättengesetzes. Dies bedeutet, dass sie keine Konzession oder Gestattung beantragen, sondern ihren Betrieb nur bei der Handelskammer anmelden müssen. 


1. Recherche

Bevor Ihr Euch überhaupt zu einem Probeessen anmeldet, solltet Ihr von verschiedenen Cateringfirmen Angebote einholen und in Ruhe zu Hause vergleichen. Um eine Auswertung zu ermöglichen, bittet um Kostenvoranschläge für die gleiche Personenanzahl und ein ungefähr gleichwertiges Speisenangebot. (Wenn Ihr bei einem Caterer Spaghetti verlangt und beim nächsten den Hummer, wird sich das Preis-Leistungsverhältnis relativ schwierig vergleichen lassen.) 

 

 

Der erste Eindruck

Schon auf dem Papier unterscheidet sich die Spreu vom Weizen: Passen die verschiedenen Gänge der Menüs zusammen? Gibt es Auswahl? Erhält man Kombinationsmöglichkeiten? Klingt es lecker, was dort angeboten wird? 

Wenn Ihr die Beschreibungen der Gerichte lest und spontan denkt "Oha, da hätte ich jetzt Bock drauf!" kommt dieser Anbieter schon mal auf die Auswahlliste. 

 

Gute Bewertungen 

Im zweiten Schritt geht es darum, ein paar Hintergrundinformationen zu sammeln. Google-Bewertungen sind schon mal ein spannender Anhaltspunkt: gibt es viele negative Meinungen? Dann geht hier die erste rote Fahne hoch. Auch bei "zu" vielen, überschwänglichen Positiv-Bewertungen wäre ich vorsichtig: die sind nicht selten gekauft. 

 

Referenzen

Viele Caterer führen auf ihrer Webseite ihre Referenzen auf: Ein Blick in die Liste lohnt sich! Wo hat dieser Caterer schon mal gekocht? Für den Bundespresseball und internationale Firmen oder eher auf Tante Uschis 60. Geburtstag? Nichts gegen Uschi; die weiß schon, was gut ist! Dennoch sollten auch ein paar renommierte Veranstaltungen dabei sein, wenn Euer Caterer etwas taugt. 

 

Telefon- oder Mailkontakt

Sobald Ihr Eure Auswahl eingegrenzt habt, solltet Ihr mit Euren Lieblingskandidaten in Kontakt treten und einen Termin fürs Probeessen ausmachen. Manchmal bieten Caterer neben Einzelterminen auch "Verkostungspartys" für Interessierte an, auf denen Ihr andere Brautpaare kennenlernen könnt oder verweisen Euch auf öffentliche Veranstaltungen, bei denen sie ihr Können zeigen. 

Dass ein Probeessen nur dann kostenlos (oder kostengünstiger) ist, wenn Ihr den Caterer hinterher bucht, sollte klar sein. 

Seid bitte fair und denkt daran, bei Angeboten abzusagen, die Ihr nicht weiter in Erwägung zieht. 

 

2. Vorbereitung

 

Das Bauchgefühl

Viele Brautpaare sind unsicher, ob sie mit vollem oder leerem Bauch zum Probeessen gehen sollen: Werden wir satt oder sind das dann nur Mini-Portiönchen? 

Ganz klar beides. In der Regel werden Euch bei Eurem Probeessen viele kleine Häppchen der unterschiedlichen Speisen gereicht, damit Ihr Euch einen guten Überblick verschaffen könnt. Aber auch, wenn die immer nur auf Mini-Löffeln daherkommen: Die Menge macht's! (in diesem Fall: satt.)

Denkt auch daran, dass Ihr natürlich nicht alles aufessen müsst, was der Caterer auf den Teller legt. Schließlich ist es eine Verkostung und keine Marschmahlzeit. Also geht nicht mit knurrendem Magen hin, denn dann könntet Ihr die einzelnen Gerichte nicht genießen. Aber auch nicht pappsatt, denn es wird sicherlich viel zu essen geben. :) 

 

Das Budget

Es macht Sinn, schon vor dem Probeessen ein ungefähres Budget für das Menü oder Buffet Eurer Hochzeit festzulegen. (Die vorab eingeholten Angebote können hierfür eine hilfreiche Grundlage sein.) 

Ihr werdet sicherlich eine Menge leckerster Köstlichkeiten probieren und wahrscheinlich alles haben wollen! Aber vermutlich habt Ihr ein finanzielles Limit für diesen Posten Eurer Vorbereitungen und solltet Euch beim Essen daran erinnern. Im Feedback-Gespräch mit Eurem Caterer könnt Ihr besprechen, ob Ihr mit Eurer Wahl noch im Budget liegt oder ggf. einen Gang durch eine kostengünstigere Alternative ersetzen könnt.

 

 

 

Die Vorlieben Eurer Gäste 

Macht Euch im Vorfeld schon mal ein paar Gedanken, ob Eure Ernährungsgewohnheiten mit denen Eurer Freunde und Familie übereinstimmen oder es vielleicht Nahrungsmittelallergien, Diätbeschränkungen oder Ernährungsentscheidungen gibt, die berücksichtigt werden sollten. Vergesst nicht, diese Alternativen ebenfalls zu probieren! 

Natürlich müsst Ihr nicht auf jede Aversion Rücksicht nehmen. Wenn jedoch Euer Freundeskreis zu einem großen Teil aus Veganern besteht, wäre es sicherlich ein Dämpfer für die Stimmung, wenn Ihr nur Filet Mignon serviert. You get the Point. 

 

 

Der Frische-Faktor

Vermutlich werdet Ihr Euer Probeessen nicht im gleichen Monat, ja noch nicht mal in der gleichen Jahreszeit absolvieren, wie Eure Hochzeit. Daher solltet Ihr bei der Verkostung berücksichtigen, dass bestimmte Lebensmittel entweder anders schmecken (wie die berühmten Erdbeeren im Februar...) und entweder beim einen oder anderen Termin keine Saison haben. 

 

 

Aus diesem Grund ist es nicht immer möglich, dass Ihr bei der Verkostung auch genau das Essen probiert, welches auf Eurer Hochzeit serviert werden wird. Trotzdem könnt Ihr Euch einen guten Eindruck von Eurem Catering machen!

 

Hier ist Abstraktion gefragt und auch ein wenig Mut! Wenn die Kürbissuppe im November gut geschmeckt hat ist es sehr wahrscheinlich, dass die Spargelsuppe im Juni auch lecker wird! 

 

3. Das Probeessen

Wer kommt mit?

Normalerweise ist das Probeessen nur für das Brautpaar gedacht. Ihr könnt es als ein schönes, romantisches Date verstehen, das Euch kulinarisch auf Eure Hochzeit einstimmt. Gelegentlich kommen Paare in Begleitung ihrer Hochzeitsplanerin (sofern vorhanden), die eine professionelle Einschätzung abgeben soll. Das Mitbringen weiterer Personen, wie z.B. Eurer Trauzeugen, Eltern oder Kinder ist eher ungewöhnlich. Grundsätzlich rechnet Euer Caterer nur mit Euch beiden, sofern nichts anderes kommuniziert wurde. Also fragt unbedingt vorher an, ob beim Probeessen weitere zahlende Gäste (!) untergebracht werden können, bevor Ihr spontan jemanden mitnehmt.

 

 

Take a Picture

Am besten macht Ihr Euch während der Verkostung Fotos und Notizen. Es ist nicht nötig, jeden Bissen bei Instagram zu posten, aber ein paar Zeilen darüber, was gut geschmeckt hat und was nicht, kann Euch helfen, die Übersicht zu behalten, wenn Ihr später eine Entscheidung treffen müsst. 

 

 

Sonderwünsche

Ganz wichtig: Fragen stellen! „Könnten wir zum Hauptgang mehr Soße haben?“ oder „Kann man das auch ohne Zwiebeln servieren?“ sind absolut berechtigte Fragen. Dass Ihr Euch informieren und mit dem Caterer beraten könnt, ist einer der Hauptgründe, weshalb Ihr zu einem Probeessen geht! 

 

 

Feedback

Bleibt ehrlich, aber höflich. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Ihr nicht von allem, was Ihr probiert, die größten Fans werdet: Denkt daran, dass Euer Caterer alle Speisen mit Können und Leidenschaft zubereitet hat, wenn Ihr Euer Urteil kundtut. Geschmäcker sind eben unterschiedlich, aber darüber muss man nicht streiten, sondern kann sich auch kultiviert austauschen.

 

4. Darauf solltet Ihr Achten:

Die Präsentation

Werden die Gerichte auf modernen Tellern mit aufwendigen Garnierungen ausgelegt oder kunstvoll auf einer Platte präsentiert? Was ist mit der Portionsgröße? (An dieser Stelle solltet Ihr nachfragen, wie die tatsächliche Portionsgröße ausfällt, da bei Verkostungen meistens kleinere Mengen angeboten werden.) Gefällt Euch der Stil, in dem die Speisen angerichtet werden? Passen die Komponenten zusammen?  

 

Frische

Sehen die Früchte und Gemüse frisch gepflückt aus, oder welken sie ein wenig? Waren Zutaten gefroren? Ist das Essen heiß, wenn es bei Euch ankommt? Werden Convenience-Produkte verwendet? (Und wenn ja: welche?) Welche Qualität haben die tierischen Produkte und wo kommen sie her? Werden die Zutaten regional bezogen? Fragt ruhig Euren Caterer, wenn Ihr nicht sicher seid, dafür ist die Veranstaltung gedacht!

 

Servierstil

Wenn das Essen in Buffetform ausgelegt ist, wird es richtig erhitzt bzw. gekühlt? Falls es als Menü serviert wird: Sind die Servicekräfte höflich, zuvorkommend und schnell? Vergesst nicht, den Caterer nach verschiedenen Serviermöglichkeiten zu fragen, und was zu welchem Preis erhältlich ist. (Buffet, Menü, Teilbuffet, Family-Style, Flying...) 

 

Ausstattung und Extras

Falls Eure Location nicht komplett ausgestattet ist, solltet Ihr unbedingt mit Eurem Caterer besprechen, welche Ausstattung er mitbringen kann. Hierzu gehört z.B. Tischwäsche, Geschirr, Besteck und Gläser bis hin zu Mobiliar oder Dekorationen. Wenn Ihr Geschirr und Besteck über Euren Caterer buchen wollt, achtet beim Probeessen auch darauf, ob alles sauber ist und der Stil zu Eurer Hochzeit passt. Ggf. hält Euer Caterer noch weitere Geschirrlinien vor, aus denen Ihr wählen könnt.


5. Euer Fazit

Na, wie hat es geschmeckt?

Letzten Endes ist die Auswahl Eures Hochzeitscaterings eine Bauchentscheidung! Wenn es lecker war, Euch die Präsentation gefallen hat, die Speisen Eurem Budget entsprechen und Ihr mit einem guten Gefühl nach Hause geht, dann schlagt zu! 

Gute Caterer fallen leider auch nicht von den Bäumen, daher sichert Euch Euren Favoriten, bevor es ein anderes Paar tut. 

 

Genauso läuft das übrigens auch mit Traurednerinnen! Wenn Euch meine Expertise zum Thema Essen gut bekommen ist, dann kommt Ihr vielleicht auch auf den Geschmack einer Freien Trauung mit mir? Ich serviere Euch ein Wortmenü, das keine Wünsche offenlässt. Probetermin? Hier entlang! 


Hat Dir der Artikel gefallen? Merk ihn Dir gerne auf Pinterest! :)

Mehr für Dich:

11 Hochzeitsregeln, auf die Ihr verzichten könnt
10 Alternativen zum Ringtausch
Hochzeitsplanung für Mamas
Feuerrituale heizen Eurem Ja-Wort ein


Top Trauredner
Traurednerin Berlin Kira Nothelfer Wedding Awards Winner
Trauredner finden auf traucheck.de
Traurednerin Kira Nothelfer wird gefeatured vom FROEVERLY Hochzeitsmarktplatz